KYTLICE, ZIMMER FREI

Rozálie Kohoutová
CZ, 2012 | 64 Min

Die Dokumentarfilmerin Rozálie Kohoutová kehrt in das Dorf zurück, in dem sie als Kind die Sommerferien verbrachte. Hier auf dem Land hatte der Großvater ein Haus, in dem die ehemaligen deutschen Bewohner angeblich einen Schatz hinterließen. Als Erwachsene begibt sie sich hier auf eine ganz private, angenehm unaufgeregte Spurensuche.

Die Regisseurin trifft einen Nachbarn, der inzwischen befreundet ist mit der Deutschen, die als Kind in seinem Haus lebte. Die beiden haben sogar ein gemeinsames Grab auf dem örtlichen Friedhof. Kohoutová trifft einen Bürgermeister, der den nach Kriegsende ermordeten Deutschen ein Denkmal errichten, aber nicht die Identität der Täter verraten will. Sie trifft aber auch Leute, die über die Vergangenheit nicht sprechen wollen. Bei ihren Nachforschungen zur Geschichte und den langfristigen sozialen Folgen, die die Vertreibung der Deutschen bis heute hat, begegnen ihr Aufgeschlossenheit, Interesse und Empathie, aber eben auch Gleichgültigkeit und Ignoranz.

Ständiger Begleiter der Regisseurin ist Luděk, ein naiver Maler und Patient in der örtlichen Psychiatrie. Seine Bilder illustrieren den Film. Seine manchmal erstaunlich hellsichtigen, zuweilen auch ungewollt komischen Kommentare verleihen dem mit leichter Hand gedrehten Dokumentarfilm einen zuweilen absurden Unterton.

Reżyseria

Filme
  • O topánki (2007, short, doc)
  • Vetřelci a volavky (2008, short, doc)
  • VELMISTR (2008, short, doc)
  • Roma Boys - Příběh lásky (2009, short, doc)
  • GOTTLAND (2014)
  • JENICA A PERLA (2015, doc)
  • FC ROMA (2016, doc)

Rozálie Kohoutová
– geboren 1985 in Prag, ČSSR. Sie studierte zunächst Tsiganologie an der Karlsuniversität, bevor sie 2006 ihr Dokumentarfilmstudium an der FAMU in Prag begann. Nach ihrem Studium zog sie 2012 nach Frankreich, wo sie als Regisseurin und Kamerafrau arbeitet. Ihre Dokumentarfilme wurden mehrfach prämiert.