Spuren
    Suchen

deutsch-polnische-tschechische Geschichte(n) im Wandel. Filmreihe und trinationale Schülerbegegnung in Cottbus


Bereits seit 2011 zeigte der Deutsch-Polnische Jugendfilmwettbewerb wie ähnlich oder wie unterschiedlich Jugendliche zwischen 15 und 21 ihren Alltag, ihre Herausforderungen in den beiden Nachbarländern bewältigen. Jedes Jahr wurden in diesem Wettbewerb jeweils zwei polnische und deutsche abendfüllende und je ein mittellanger Spielfilm gezeigt und von einer gemischtnationalen Schülerjury bewertet. Zu diesem Zweck pflegt das Filmfestival Cottbus langjährige Partnerschaften mit dem Niedersorbischen Gymnasium Cottbus und dem 5. Lyceum „Krzysztof Kieslowski“ Zielona Góra.

2016 wurde der Jugendfilmwettbewerb erstmalig um Filme aus der Tschechischen Republik und um eine deutsch-polnisch-tschechische Jugendbegegnung erweitert. An dieser nahmen neben Jugendlichen aus Zielona Góra und Cottbus auch Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Teplice (Tschechische Republik) teil, wovon zwei in der Schülerjury tätig waren.

Durch die trilaterale Ausrichtung ergab sich die Möglichkeit, nicht nur jugendliche Alltagssituationen, wie sie in den Beiträgen des deutsch-polnisch-tschechischen Jugendfilmwettbewerbs reflektiert werden, gemeinsam zu diskutieren, sondern auch die historischen Themen des Specials „Spuren suchen: deutsch-polnisch-tschechische Geschichte(n) im Wandel“ in den Fokus der Begegnung zu stellen. Im Zentrum der Reihe stand die aktuelle filmische Reflektion der Zwangsaussiedlungen kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Sie verdeutlichte, wie zeitgenössische polnische und tschechische Filme die Traumata der jüngeren gemeinsamen deutsch-tschechisch-polnischen Geschichte aufarbeiten und als Chance zur Intensivierung gemeinsamer grenzüberschreitender Identitäten begreifen. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler, die Geschichte und ihre unterschiedlichen Interpretationen reflektieren und die jeweils andere Sichtweise kennenlernen. Dies bot einen hervorragenden Anlass, gesellschaftliche und historische Perspektiven in den drei Nachbarländern zu hinterfragen und somit das eigene interkulturelle Verständnis zu schärfen.